Zu den Neubürgern in unseren Wäldern gehört der Sikahirsch.Ursprünglich stammen Sikahirsche aus Japan und China. Insgesamt werden dort bis zu 15 Unterarten unterschieden. Sie sind sehr anspruchslos, passen sich den unterschiedlichen Bedingungen in unseren Wäldern erstaunlich gut an und sind sehr wetterhart. Auch im Winter gedeihen sie bei wenig Futter gut und brauchen keine zusätzliche Fütterung. Die ersten Sikahirsche setzte Freiherr von Donner 1893 im Arnsberger Wald in ein 600 ha großes Revier, das mit einem Gatter umgeben war, ein. Die Tiere hatte er aus Hagenbecks Tierpark in Hamburg erhalten. Einige weitere Hirsche wurden 1928 und 1930 im gleichen Gatter freigelassen, zwei Hirsche der chinesischen Unterart kamen 1940 hinzu. Im Jahre 1942 kaufte Wilhelm von Opel, der das Revier erworben hatte, vom Tierpark Hellabrunn einige Dybowskihirsche, eine weitere Unterart des Sikahirsches und ließ sie im Gatter frei.
Im Jahre 1936 war das Gatter des Wildparks durch Schneebruch stellenweise zerstört worden. Einige Sikahirsche konnten aus dem Gatter entkommen und vermehrten sich in der völligen Freiheit. Als im Jahre 1945 das Gatter ganz geöffnet wurde, besiedelten die Sikahirsche allmählich den gesamten Arnsberger Wald. Ende der 70er Jahre war der Bestand am Möhnesee auf über tausend Tiere angewachsen. Danach wurde der Bestand durch Jagd verringert, weil man feststellte, dass Sikahirsche beträchtliche Schäden im Forst anrichteten. Sie schälen nämlich in großem Umfang Baumrinde ab. Die saftige Rinde von Fichte, Buche, Esche, selbst Lärche wird in großen Stücken abgerissen und verzehrt. Die Bäume gehen anschließend ein oder faulen. Der Schaden durch Verbiss von Jungpflanzen ist dagegen nicht so groß wie bei Rothirsch und Reh.