HessenForst passt die Waldbewirtschaftung gezielt an den Wintertourismus an
Hofbieber – Die winterliche Rhön ist bereits seit langer Zeit ein Sehnsuchtsort für Skilangläufer,
Wanderer und Erholungssuchende. Schneebedeckte Gipfel, atemberaubende Ausblicke
und unberührte Natur locken deshalb jährlich mehrere Millionen Touristen in die Region.
Für Skilangläufer und Erholungssuchende aller Art ist der Winterwald in der Rhön ein beliebtes
Ausflugsziel. Trotzdem soll der Wald auch die heimischen Sägewerke und Brennholzkunden mit
Holz versorgen und seine Schutzfunktionen erfüllen, zum Beispiel für seltene Vogelarten wie das
Birkwild. Es ist daher die Aufgabe des Forstamtes Hofbieber die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion
zu wahren und zwischen den verschiedenen Interessensgruppen zu vermitteln. Besonders
letztere Funktionen haben aufgrund der Lage im Biosphärenreservat eine hohe Bedeutung.
Damit alle Waldbesucher trotzdem ein tolles Winterwalderlebnis haben, werden beispielsweise die
Waldwege durch das Forstamt gepflegt und gesichert.
Peter Seufert, Revierleiter in Ehrenberg, betreut große Waldflächen in der Hochrhön. Er bringt die
herausfordernde Lage der Waldbewirtschaftung auf den Punkt: „Aufgrund des winterlichen Tourismus
und der Brut- und Setzzeit bleibt uns nur wenig Zeit für die notwendigen forstlichen Arbeiten.
Dadurch wird der Herbst für alle Mitarbeiter sehr stressig, denn in dieser Zeit müssen alle Arbeiten
erledigt werden.“
„Während sich im Rest des Landes die Haupteinschlagssaison über den ganzen Winter streckt,
muss in der Hochrhön der gesamte Holzeinschlag bereits im Herbst erledigt sein.“ erklärt Florian
Wilshusen, Forstamtsleiter im Forstamt Hofbieber. Neben dem Einschlag muss die Abfuhr geschickt
geplant werden, damit das Holz rechtzeitig, noch vor dem ersten Schnee, aus dem Wald
gefahren ist. Die Arbeiten erfordern ein hohes Maß an Koordination von Dienstleistern, Fuhrunternehmern
und Waldarbeitern. „Wobei die Witterung diesen Plänen auch schnell mal einen Strich
durch die Rechnung machen kann“ fügt er mit einem Lächeln hinzu.
Etliche hundert Kilometer gespurter Loipen führen durch die Wälder der Rhön. Die Verkehrssicherung
entlang der Strecken im Wald obliegt in großen Teilen den zuständigen Förstern vor Ort. Allerdings
ist die Entnahme von kranken oder bereits abgestorbenen Bäumen besonders in den
zahlreichen Naturschutzgebieten der Rhön eine Herausforderung. Diese Gebiete sind zum Teil
durch einen hohen Totholzanteil geprägt. Trotz der durchgeführten Verkehrssicherungsmaßnahmen
ist es unabdingbar, dass Spaziergänger und Wintersportler mit wachsamen Augen durch die
Natur gehen.
Selbst die Jagdstrategien wurden an den winterlichen Tourismus angepasst. Sobald die Loipen
gespurt sind, ruht die Jagd in weiten Teilen der betroffenen Wälder. Das kommt auch dem Wild
entgegen, denn Rehe senken beispielsweise ihren Stoffwechsel aufgrund des geringen Nahrungsangebotes
ab. Deshalb ist es während der Winterzeit besonders wichtig, dass die Waldbesucher
und Sportler auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. „In dieser Zeit reagieren Wildtiere besonders
empfindlich auf Störungen durch Waldbesucher“ weiß Peter Seufert.
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Florian Wilshusen unter der Rufnummer 06657 9632 0 gerne zur
Verfügung.
