Höhenrettung, Genese und Satus Quo!

14.06.2022

Einsatz des Klettersitzes bei HessenForst

Als 2015 der erste Klettersitz im Forstamt Beerfelden eingesetzt wurde, hieß es zunächst von allen Seiten: »Das ist viel zu gefährlich!« »Das ist bald wieder vorbei, wenn der Erste vom Baum fällt!« »Das ist doch nur was für die ganz Jungen!« »Die hängen da unkontrolliert in den Bäumen rum. Eine Rettung der Baumkletterer kann nur durch das Umsägen des Baumes erfolgen.«

Höhenrettung (Foto: M. Gerlach / HessenForst)

Diese Befürchtungen sind zum Glück heute nicht mehr zu hören, wenn in den hessischen Forstämtern zu Bewegungsjagden eingeladen wird, bei denen neben Hochsitzen und Drückjagdböcken auch Klettersitze eingeplant sind. So sind mittlerweile Klettergurte, persönliche Schutzausrüstung und der »Schnallomat« an vielen Treffpunkten nichts ungewöhnliches mehr und gehören fast schon wie z.B. die orangefarbenen Jacken und Mützen zum Erscheinungsbild der Jägerinnen und Jäger. Wie sich die Zeiten geändert haben!
Der Einsatz des Klettersitzes findet immer größeren Anklang, denn er ermöglicht ein deutliches Plus an Sicherheit, sowie ein enormes Maß an Flexibilität beim Jagdeinsatz. Aber es hat auch einiges an Überzeugungsarbeit, viel Engagement und viele Stunden an Abstimmungsarbeit bedurft um mit den verschiedensten Stellen im Landesbetrieb zusammen diesen neuen Weg zu beschreiten.

In diesem Beitrag möchte ich aber nicht mehr das Für und Wider des »Einsatzes des Klettersitzes« diskutieren, sondern auf ein in diesem Zusammenhang unabdingbares und hoffentlich nur im äußersten Notfall einzusetzendes Hilfsmittel eingehen. Und zwar die Höhenrettung eines »Verunfallten«, der nicht mehr in der Lage ist, sich selbst vom Baum abzulassen bzw. sich selbst zu retten. Das sich bei HessenForst derzeit etablierte Höhenrettungsverfahren stellt eine sichere Variante der Höhenrettung dar, ist durch die Berufsgenossenschaften und die Versicherer anerkannt und im Übrigen auch durch die Forstämter mit vertretbarem Aufwand leistbar. Nichts desto trotz wird sich das Verfahren der Höhenrettung immer weiterentwickeln.