Fischotter sind Marder. Sie sind an ein Leben im Wasser bestens angepasst und zählen unter den Landraubtieren zu den besten Schwimmern. Dafür ist ihr Körper walzenförmig ausgestaltet und der Schwanz zum Steuer- und Stabilisierungsorgan geworden – unter den Mardern ist er der längste. Außerdem haben sie Schwimmhäute zwischen den Zehen, und ein ganz besonderes Fell: die einzelnen Haare sind wie ein Reißverschluss ausgebildet und greifen bzw. verhaken sich im Wasser so eng ineinander, dass Luftblasen als Wärmeisolation eingeschlossen werden und das Wasser nicht mehr an die Haut kommen kann. Zudem ist die Haardichte außerordentlich hoch: bis zu 70.000 Haare pro cm²! Otterpelz war sehr begehrt und galt als „Kleidung des Mannes von Welt.
Der Fischotter hatte einst die weiteste Verbreitung aller Säugetiere der nördlichen Hemisphäre und kam auf drei Kontinenten vor: Europa, Asien und Afrika. Und doch schaffte man es, ihn an den Rand des Aussterbens zu bringen.
Besonders die Veränderung der Gewässer und deren Zusammenhang, d.h. die Veränderung ihres natürlichen Lebensraumes wie Gewässerverschmutzung (direkte Gifte, aber auch Verringerung des Nahrungsangebots), starke Zerschneidung durch Straßen und damit verbundene Verkehrsopfer wurden den Wassermardern zum Verhängnis, aber auch die starke Verfolgung durch an der Fischerei interessierten Menschen – Fischfanggeräte und Reusen für Krabben üben natürlicherweise eine hohe Anziehungskraft auf Fischotter aus, wo sie noch vorkommen – mit den Folgen, dass sie dort häufig gewildert bzw. illegal getötet werden.
Der Fischotter ist streng geschützt nach nationalem und internationalem Recht. Für diese Art wurde ein Internationales Zuchtprogramm 1985 gestartet, um die Art in Gefangenschaft zu erhalten.
Wegen seiner Nachtaktivität sind in den Wildparken häufig deren Stellvertreter für diese einheimische Wildtierart, die tagaktiven kanadischen Fischotter vertreten.